Stiftskirche St. Peter und
Johannes
Die Stiftkirche St. Peter und Johannes war
jahrhundertelang das religiöse Zentrum
Berchtesgadens und eine wichtige
Klosterkirche. Von dem ursprünglichen
Kirchenbau des 12. Jahrhunderts sind heute
nur noch die Grundmauern und Teile der
Außenwände erhalten. In der langen
Kirchengeschichte wurde der Bau nämlich
immer wieder umgebaut oder erweitert/saniert.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Stiftskirche
erst im späten 19. Jahrhundert, als die
Doppelturmfassade nach einem Blitzschaden
errichtet wurde.
Blitzschäden und dadurch verursachte Feuer
stellten besonders im Mittelalter, aber auch
noch in der späten Neuzeit, eine große Gefahr
für Ortschaften dar. Damals war die Feuerwehr
noch relativ hilflos, erst langsam wurde ein
moderneres Feuerwehrwesen aufgebaut. Im
Mittelalter wurden Feuer noch mit Eimerketten
vom nächsten Brunnen oder einem ortsnahen
Feuerlöschteich gelöscht. Dieses dauerte
natürlich sehr viel länger und oftmals war das
Löschen aussichtslos.
Noch im späten 19. Jahrhundert bestanden die
meisten Gebäude Berchtesgadens zudem aus
Holz oder waren zumindest mit Holzschindeln
oder sogar Stroh gedeckt, sodass ein
Blitzschlag rasch zu einem gefährlichen Feuer
führen konnte. Damals hatten die Gebäude
auch noch keinen Blitzableiter, sodass sich der
Blitz meist das höchste Ziel suchte – in diesem
Fall den hohen Kirchturm des Klosters.
Glücklicherweise wurde damals nur die Fassade
der Kirche beschädigt, das Feuer hätte auch
leicht auf die Schlossanlagen/ehemaligen
Klosteranlagen oder sogar den ganzen Ort
übergreifen können.