Domsheide

Die Domsheide ist heutzutage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs in Bremen. Der heutige Name Domsheide lässt es schon vermuten – im Mittelalter sah es hier noch ganz anders aus. Nach der Gründung des Bremer Bistums im 8. Jahrhunderts war es Teil der Domimmunität und für die Bürger nicht frei zugänglich. Weite Teile der Domimmunität waren nicht bebaut, sondern von Gärten geprägt. Südlich des Doms lag eine kleine Heidefläche, die Wulverickesheide. Seit dem 16. Jahrhundert wurde diese Heidefläche als Domsheide bezeichnet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Bistum aufgelöst. Dabei wurde der ehemalige Dombezirk unter den Schutz der schwedischen Krone gestellt. Dies gefiel der freien Reichsstadt Bremen überhaupt nicht, sodass Bremen gleich zweimal 1654 und 1666 Krieg gegen Schweden führte (Erster und Zweiter Bremisch-Schwedische Krieg) – jedoch ohne Erfolg. Erst nach dem Wiener Kongress wurde dieser Teil der Stadt im Jahr 1803 Teil der freien Reichsstadt Bremen. Heute zeugt nichts mehr von dieser Geschichte. Die mittelalterlichen Gebäude aus Zeiten des Bremer Bistums und der schwedischen Zeit sind längst abgerissen und damit für immer aus dem Stadtbild verschwunden. Besonders bedauerlich ist es um den Eschenhof aus dem 16. Jahrhundert. Es war der Wohnsitz des Bremer Domdekans, später verwaltete das Königreich Schweden vom Eschenhof aus das Herzogtum Bremen-Verden. Die heutige Bebauung entstand im 19. Jahrhundert. Im Zuge der Industrialisierung wuchs Bremen rasch über seine mittelalterlichen Stadtgrenzen hinaus und benötigte neue Verwaltungsgebäude. Zu dieser Zeit entstand die heutige Bebauung an der Domsheide.
alte Ansicht von der Domsheide um 1890
Eschenhof