Palatium

Die Geschichte des Standortes des heutigen Neuen Rathauses ist wechselvoll und reicht weit in die Geschichte Bremens zurück. Zu Zeiten der Stadtgründung lag dieser Bereich am Rande des Dombezirks. In diesem Bereich befand sich die mittelalterliche Burg des Bremer Erzbischofs – sein Wohnsitz. Im 13. Jahrhundert riss der Bischof Teile der Burganlage ab und errichtete hier eine Kapelle und das Palatium. Es war sein neuer Stadtpalast. Im 14. Jahrhundert kam es zu ersten Spannungen zwischen dem Bremer Erzbischof und den Bremer Bürgern, möglicherweise ein Vorbote der Reformation. Daher weilte der Erzbischof danach nur noch selten im Palatium, sondern wohnte vermehrt in seiner Burg in Bremervörde, ca. 70 km nordöstlich von hier. Nach der Auflösung des Bremer Bistums als Folge des Dreißigjährigen Krieges wurde das Palatium schwedisch und als Statthalterei (Verwaltungsgebäude) genutzt. Im Jahr 1720 fiel das Palatium an die Kurfürsten von Hannover und wurde unter anderem als Residenz genutzt. Um 1800 übernahm die Stadt Bremen das Gebäude. Im Jahr 1818 wurde das Palatium, welches inzwischen verfallen war, abgerissen.
Palatium
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