Geschichte des Waldes

Der Darßer Wald ist Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und steht damit unter besonderem Schutz. Er soll die Möglichkeit bekommen, sich in den kommenden Jahrzehnten zu einem einmaligen Urwald aus Buchen und Eichen direkt an der Ostsee zu entwickeln. Davon ist der Wald jedoch aufgrund seiner Geschichte noch sehr weit entfernt. Als Urwald wird ein Wald bezeichnet, der nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt wird, sondern komplett sich selbst überlassen wird. Viele Flächen des heutigen Darßer Waldes werden noch von ehemals aufgeforsteten Nadelbäumen bedeckt (etwa 40%). Der Anteil an Buchenbäumen beträgt 7%, Eichenbäume sind mit 6% noch weniger vertreten. Daran sieht man, wie lange es wahrscheinlich dauern wird, bis der Wald wieder den Charakter eines typischen mitteleuropäischen Laub-Urwaldes haben wird. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war der Bereich des heutigen Waldes eine heideähnliche Landschaft. Sie war durch die Übernutzung des Waldes als mittelalterliche Waldweide entstanden. Bei einer Waldweide wird das Vieh in den Wald getrieben, um dort zu weiden. Es kommt zum Verbiss der Bäume, Jungbäume können kaum sprießen. Das Ergebnis ist ein stark verbissener und geschädigter Wald. Noch heute sind die Spuren dieses Verbisses an manchen Bäumen im Darßer Wald zu finden. Neben den Aufforstungen des 18. bis 20. Jahrhunderts wird der Wald auch von einem sehr großen Rotwildbestand geprägt. Etwa 600 Tiere soll der Rotwildbestand umfassen. Hinzu kommen noch Damwild und Rehe, die den Wald noch heute bewohnen und die Jungbäume verbeißen. Sie tragen dazu bei, dass der Wald länger braucht, um zu verjüngen und zum Urwald der Zukunft zu werden.