Erlen-Bruchwald

Die Vegetation im Darßer Urwald ist sehr kleinteilig, sodass sich das Aussehen des Waldes auf kürzeste Distanz stark verändert. Nach dem eher trockenen Buchenwald sieht es hier völlig anders aus. Der Boden ist sehr feucht. Hier wachsen wasserliebende Erlen und zahlreiche Gräser. Es ist ein typischer Bruchwald. Als Bruchwald wird ein permanent feuchter oder nasser Waldbereich bezeichnet. Der Boden ist sumpfig oder moorig. Hier können nur wenige Baumarten gedeihen, die mit dem feuchten Boden zurechtkommen. Die Erle hat sich an solche Bruchwälder sehr gut angepasst. An den Wurzeln der Erle findet man kleine Knöllchen. Dort leben Bakterien, die Stickstoff binden und diesen dem Baum zur Verfügung stellen. Im Gegenzug versorgt der Baum das Bakterium mit Stärke (Nahrung). Es ist eine Symbiose zwischen Baum und Bakterium entstanden. Dadurch verrotten die Wurzeln der Erle nicht im nassen Boden und der Baum kann diese sehr feuchten Standorte besiedeln.
„nasse Füße“ - schlechte Bedingungen für die meisten Bäume
Das Wort „Bruchwald“ klingt etwas komisch. Sind hier Bäume durchgebrochen? Nein. Es ist die Zusammensetzung aus den Worten „Bruch“ und „Wald“. Ein Bruch ist ein alter Name für ein Feuchtgebiet: auch Broich, Brook oder Brok wurde früher genutzt. Es ist ein permanent nasser, örtlich überfluteter, sumpfiger Wald.
Erlenbruchwald