Markt

Seit Jahrtausenden ist die Niederung der Innersten (Fluss durch Hildesheim) besiedelt. Im Jahr 2017 wurde in Harsum (etwa 10 Kilometer nördlich der Stadt) eine bäuerliche Siedlung aus der Zeit um 5700 v. Chr. entdeckt. Sie zählt zu den ältesten Siedlungsspuren Norddeutschlands und unterstreicht die große geschichtliche Bedeutung der Region Hildesheim. Die Geschichte der heutigen Stadt Hildesheim beginnt deutlich später. Im 8. Jahrhundert wird eine erste Taufkapelle im Bereich des heutigen Hildesheimer Doms erwähnt. Um das Jahr 800 gründete Karl der Große in Elze (circa 20 Kilometer westlich von Hildesheim) ein Bistum. Nur 20 Jahre später, nach dem Tod Karl des Großen, wird das Bistum in den Bereich der heutigen Stadt verlegt. Dieses Hildesheimer Bistum prägte für fast 1000 Jahre die Stadtgeschichte. Um das Jahr 872 wurde der erste Dom errichtet, das sozio-politische Zentrum des Bistums. Nördlich des Doms (im Bereich des heutigen Andreasplatzes) kreuzten sich im Mittelalter mehrere Handelsstraßen. In den kommenden Jahrhunderten entwickelte sich in diesem Bereich eine Handwerker- und Fischersiedlung. Dies war der Grundstein der bürgerlichen Siedlung. Durch den Handel entlang dieser Straßen florierte diese Marktsiedlung und wurde schon bald nach Nordosten erweitert. Der Bereich rund um den heutigen Marktplatz wurde bebaut. Um 1249 erhielt Hildesheim das Stadtrecht. Der Bereich rund um den Marktplatz entwickelte sich zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum der bürgerlichen Stadt. Jahrhundertelang war das bürgerliche Hildesheim eine prosperierende Handelsstadt, die sich von den Auflagen des Bischofs mehr und mehr befreite und insbesondere vom 14. bis 17. Jahrhundert zu den wichtigsten Handelszentren der Region zählte. Ab 1367 war Hildesheim Mitglied im Handelsbund der Hanse und unterhielt damit weitverzweigte Handelsbeziehungen. Im Zweiten Weltkrieg erlebte Hildesheim sein schlimmstes Schicksal der Geschichte. Kurz vor Ende des Krieges wurden 1945 weite Teile der mittelalterlichen Fachwerkaltstadt vollständig zerstört. Dadurch verlor Deutschland eines der schönsten Fachwerkensembles. Heute zeugen nur noch vereinzelte Fachwerkhäuser von dieser einstigen Pracht. Nach dem Krieg entschied man sich nämlich oftmals gegen die Rekonstruktion der alten Bauten und setzte stattdessen auf Neubauten der 1950er Jahre. Auch der Marktplatz erhielt erst seit den 1970er Jahren langsam wieder sein heutiges, historisches Aussehen zurück. Ab den 1980er Jahren wurde der Platz nach historischen Unterlagen rekonstruiert und sein ehemaliger Grundriss wiederhergestellt. Heute zählt der Hildesheimer Marktplatz wieder zu den schönsten in Norddeutschland und lässt die einstige Pracht des „alten Hildesheims“ erahnen.
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Übersicht über die früheren Stadtbereiche
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Lage des Bistums Hildesheim