Hl.-Kreuz-Kirche & Choralei
Die Heilig-Kreuz-Kirche (auch Kirche zum
Heiligen Kreuz) hat eine etwas seltsame
Baugeschichte.
Die hier befindliche Kreuzstraße war früher Teil
einer alten Handelsstraße, an der Hildesheim
gegründet wurde. Diese Straße führte damals
direkt auf das Portal des Doms zu. Bereits im 9.
Jahrhundert stand hier eine Toranlage, welche
den Dombereich schützte und den Verkehr auf
der Handelsstraße kontrollierte.
Nachdem der Dombezirk ab etwa 1000 durch
eine Mauer geschützt wurde, benötigte man die
Toranlage nicht mehr. Daraufhin wandelte der
Hildesheimer Bischofs Hezilo (*1020, †1079)
das Stadttor in eine Kirche um und gründete
ein Chorherrenstift.
Noch heute kann man im Inneren der Kirche
Teile der ehemaligen Toranlage entdecken.
Beispielsweise stammen manche Pfeiler des
Kirchenschiffs und die „Brücke“ im
Vierungsbogen aus dieser Zeit. Damit zählt die
Kirche zu den ältesten der Stadt.
In den Jahrhunderten danach wurde die Kirche
mehrfach umgebaut und erweitert. Daher
findet heute man im Bau verschiedenste
Baustile vor, von der Romanik über die Gotik
bis hin zum Barock. Im Zuge der Säkularisation
wurde das Stift aufgelöst, die Kirche wurde zur
Pfarrkirche. Heute ist die Heilig-Kreuz-Kirche
ein Raum der Stille und Ruhe.
Direkt neben der Kirche befindet sich die
Choralei. Der Bau zählt zu den ältesten
Gebäuden der Stadt und stammt teilweise noch
aus dem 12. Jahrhundert. Auch wenn das
Gebäude im 18. Jahrhundert umfassend
umgebaut wurde, hat es sich sein
romanisches Aussehen bewahrt.
Der Name Choralei weist auf die Nutzung des
Baus hin: es war die Stiftsschule des
Chorherrenstifts. Noch heute wird der Bau als
Schulhaus genutzt.
Choralei