Michaeliskirche

Die Michaeliskirche zählt zu den bedeutendsten Bauten der ottonischen Zeit und wurde zwischen 1010 und 1033 im frühromanischen Stil errichtet. Seit 1985 zählt sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Bis heute hat sich die Kirche ihren wehrhaften Charakter bewahrt und wird daher auch als Gottes- oder Engelsburg bezeichnet. Bereits der Anblick der Kirche von der Ferne lässt einen kurz innehalten und den prächtigen Bau in Ehrfurcht betrachten (so erging es uns zumindest). Die Kirche hat seit ihrer Errichtung nichts von ihrer mittelalterlichen Ausstrahlung verloren. Errichtet wurde die Kirche durch den damaligen Hildesheimer Bischof Bernward (*960, †1022), der den Bau selbst entwarf. Er hatte von dem späteren deutschen Kaiser Otto III., der sein Ziehsohn gewesen war, einen Splitter des Heiligen Kreuzes als Geschenk erhalten. Für diese bedeutende Reliquie benötigte Bernward einen würdigen Kirchenbau. Bis heute wird dieser Splitter in der Kirche verwahrt. Neben der Kirche wurde ein Benediktinerkloster errichtet. Bis zur Reformation im Jahr 1542 wurde die Anlage durch die Klostergemeinschaft verwaltet und erhalten. Nach der Reformation wurde die Kirche evangelisch, während das Kloster weiterbestand und die Mönche sich fortan um den Erhalt der nun evangelischen Kirche kümmern mussten. Einzig die Krypta ist bis heute als katholischer Teil in der Kirche erhalten. So ist die Michaeliskirche eine von etwa 65 Simultankirchen in Deutschland. Im Zuge der Säkularisation (1809) kamen schwere Zeiten für die Michaeliskirche. Nicht nur das Kloster würde aufgelöst, sondern auch die Kirche selbst. In den Jahren danach wurde der Bau als Lagerhalle und Krankenstation genutzt. Erst 1857 wurde der Bau nach einer umfassenden Sanierung wieder als Kirche genutzt. Erneut schwere Zerstörungen erlitt der Bau im Zweiten Weltkrieg. Heute erstrahlt die nach dem Krieg rekonstruierte Kirche wieder in altem Glanz. Auch im Inneren des Baus sind jede Menge überragender Kunstwerke aus der über 1000- jährigen Geschichte zu bewundern.
Michaeliskirche
Wenn man sich das Mauerwerk der Kirche genauer anschaut, erkennt man, dass hier nicht unbedingt auf Schönheit geachtet wurde. Es gibt keine durchgehenden Fugen und dadurch keine Gleichmäßigkeit. Man kann davon ausgehen, dass der Bau von Baumeistern mit wenig Erfahrung errichtet wurde. Bis heute ist unklar, woher die Baumeister der Michaeliskirche kamen. Um das Jahr 1000 waren die Baumeister natürlich noch nicht so vertraut mit der Errichtung solch großer Bauwerke.