Stadtgeschichte

Das im klassizistischen Stil errichtete Gebäude auf der linken Straßenseite ist das ehemalige Amtsgebäude aus dem Jahr 1780. Hier wohnte der erste Beamte von Hoya. Der Amtmann war im Auftrag der Landesherren für die Verwaltung des Umlandes zuständig. Von 1885 bis 1932 war es das Verwaltungsgebäude des Landkreises Hoya, wo auch der Landrat wohnte. Nachdem der Landkreis Hoya 1932 aufgelöst wurde, fiel das Gebäude an die Stadt. Das Haus liegt direkt am Hasseler Steinweg, eine Straße mit einer langen Geschichte. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war es ein wichtiger Handelsweg, der von Osten kommend an der Furt von Hoya die Weser kreuzte und dann weiter nach Westen ins Westfälische führte. Die Furt lag südlich der Grafenburg im Bereich der heutigen Eisenbahnbrücke. Zum Schutz dieser Furt gab es mindestens seit dem 9. Jahrhundert eine Burganlage. Um diese Burganlage bildete sich rasch eine Siedlung (Vicus Hogen genannt). Die Siedlung und die Burganlage des 9. Jahrhunderts befanden sich auf der anderen Weserseite im Bereich des heutigen Bahnhofs. An der alten Furt lag möglicherweise auch der Marktplatz von Hoya mit eigener Bootsstelle, zumindest wurde dort bis zum 18. Jahrhundert ein gepflasterter Platz nachgewiesen. Dies könnte erklären, weshalb man im Bereich der heutigen Innenstadt von Hoya keinen Marktplatz gefunden hat. Seit wann es in Hoya eine Brücke über die Weser gibt, ist unbekannt. Im Jahr 1362 wird von einem Neubau einer Brücke gesprochen. Diese führte in der direkten Verlängerung des Hasseler Steinwegs über die Weser. Zu dieser Zeit wurde der Verlauf der Handelsstraße im Ort entsprechend verändert.
Hoya um 900
Hoya um 1400