Zitadelle

Von der Mainzer Zitadelle hat man einen wunderschönen Blick auf die historische Altstadt. Bereits zu römischer Zeit war dieser Hügel hoch über dem Rhein besiedelt. Seinen Namen erhielt der Berg vom Benediktinerkloster St. Jakob erhielt, welches hier um das Jahr 1010 gegründet wurde. Im Mittelalter befand sich der Jakobsberg außerhalb der Stadtmauer und war durch einfache Wälle kaum geschützt. Immer wieder kam es von dieser Seite zu feindlichen Einfällen in die Stadt, denn von hier oben war es ein leichtes, die mittelalterlichen Mauern mit Geschossen zu überwinden. Der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges veranlasste den Mainzer Kurfürsten Johann Schweikhard von Kronberg, diese Schwachstelle in der Verteidigung zu schließen. Im Jahr 1620 ließ er eine erste mächtige Verteidigungsanlage errichten. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Anlage immer wieder verstärkt und vergrößert. Kurfürst Lothar Franz von Schönborn legte 1696 den Grundstein zum letzten Ausbau: Bei dem Bau der Zitadelle wurde das vorhandene Klostergebäude in das Areal integriert und blieb damit erhalten. Bei Belagerungen der Zitadelle wurde das Kloster zwar mehrfach beschädigt, die Mönche bauten das Kloster jedoch danach immer wieder auf. Erst die Belagerung durch die Französische Armee im Zuge der Französischen Revolution im Jahr 1793 veranlasst die Mönche, in die Mainzer Altstadt umzusiedeln. Dort blieben sie jedoch nicht lange, denn 1802 wurde der Konvent im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
mittelalterliche Ansicht vom Kloster