Pilze

Eine besondere Welt stellen die vielen Pilze im Totholz und am Waldboden dar. Pilze werden meist unterschätzt, doch sie übernehmen wichtige Aufgaben und sorgen für ein stabiles Ökosystem im Wald. Pilze gehören weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen, sondern bilden ein eigenes Reich. Sie sind bedeutsam für einen gesunden Wald und zersetzen abgestorbene Pflanzenreste wie Blätter und Nadeln, aber auch ganze Stämme toter Bäume. Ohne Pilze könnten wir natürliche Wälder gar nicht mehr betreten, da sie wegen dem ganzen Totholz unpassierbar wären. Einige Bäume und Tiere leben in einer Symbiose mit Pilzen. Pilze führen ein verborgenes Leben. Viele Pilze sind so klein, dass wir sie normalerweise kaum zu Gesicht bekommen. Der für uns sichtbare Pilz ist nur der Fruchtkörper. Der eigentliche Organismus lebt unter der Erde bzw. im organischen Material. Das meist nicht-sichtbare Pilzgeflecht (Myzel) bildet ein weitverzweigtes Netzwerk. Der ausgewachsene Fruchtkörper bildet auf der Hutunterseite Millionen winzig kleiner Sporen. Diese sind so klein, dass man sie meist erst unter dem Rasterelektronenmikroskop erkennen kann. Wenn sie reif sind, fallen sie aus dem Hut und werden vom Wind davongetragen. Wenn die Bedingungen (Wärme, Feuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit etc.) am Zielort passend sind, keimt die Spore. Es entwickeln sich schlauchartige Zellen und das Myzel entsteht. Das Myzel ist meist weiß und haarfein. In diesem Pilzgeflecht bilden sich kleine Knötchen, die sich zu Fruchtkörpern entwickeln. In diesem Fruchtkörper reifen erneut Millionen an Sporen heran. Der Kreislauf beginnt von vorn. Der Wald unterliegt also einem ständigen Wandel. Täglich sieht er ein wenig anders aus.
Pilz-Myzel
Die Welt der Pilze ist bunt, spannend und sehr vielfältig. Nicht nur hier im Wald kannst du Pilze entdecken, sondern sie begegnen dir auch immer wieder im Alltag. Wenn du deinen Apfel in deiner Tasche vergisst, wird er irgendwann von Schimmel überzogen sein. Deutlich leckerer sind Champignons, Blauschimmelkäse und Camenbert. Pilze können aber noch mehr. Vor rund 100 Jahren entwickelte Alexander Fleming aus einer Schimmelpilzkultur mit dem Penicillin das erste Antibiotikum. Derzeit experimentieren Forscher mit Pilzfasern als nachwachsenden Rohstoff für den Hausbau.