Schloss der Wiltberger
Seit Jahrhunderten ist die Region rund um
Alken besiedelt. Die ältesten geschichtlichen
Funde stammen aus der Zeit um 450 v. Chr.,
als die Region von dem keltischen Stamm der
Treverer besiedelt war. Um 50 vor Christus wird
die Region von den Römern erobert. Nach dem
Ende der römischen Zeit dehnte sich das
Christentum aus und es entstanden an der
Mosel erste Klöster als Missionierungszentren.
Alken wird 940 erstmals urkundlich erwähnt
und war bis Mitte des 13. Jahrhunderts Teil der
Kurpfalz. Um 1200 ließ der damalige Pfalzgraf
Heinrich V. (*um 1173/1174, †1227) oberhalb
des Ortes die Burg Thurant errichten, um
Machtansprüche im Moselgebiet für die Pfalz zu
sichern. Nach dem Tod Heinrich V. wurde die
Burganlage Thurant und der Ort Alken vom
damaligen deutschen Kaiser Friedrich II.
(*1194, †1250) an die ihm getreuen
Wittelsbacher verlehnt.
Die Burg hatte jedoch eine strategisch
bedeutende Lage und wurde auch vom
damaligen Trierischen und Kölner Erzbischof
beansprucht. Im Jahr 1216 gelang es dem
damaligen Kölner Erzbischof Engelbert I. von
Köln (*1185/1186, †1225), die Burg gewaltsam
einzunehmen. Sowohl der deutsche Kaiser als
auch der damalige Papst forderten die
Rückgabe der Burg an die Staufer, was jedoch
erst nach dem Tod von Engelbert I. von Köln
passierte.
Anschließend wurde von den Wittelsbachern ein
neuer Burggraf eingesetzt, ein Ritter namens
Berlewin. Dieser betätigte sich jedoch als
Raubritter und überfiel immer wieder das
Trierer Land/Bistum. Daraufhin tat sich der
damalige Trierische Bischof Arnold II. von
Isenburg (*um 1190, †1259) mit dem Kölner
Bischof Konrad von Hochstaden (*um 1205,
†1261) zusammen. Sie belagerten ab 1246 die
Burg Thurant in der sogenannten Großen
Fehde. Im Jahr 1248 wurde die Burg von den
Belagerern eingenommen.
Im Jahr 1248 wurde ein Sühnevertrag
unterzeichnet. In diesem verzichtet die Kurpfalz
auf die Burg Thurant und den dazugehörigen
Ort Alken zugunsten der beiden Erzbistümer
Köln und Trier. Anschließend wurde die Burg in
einen Kölner und einen Trierischen Teil geteilt.
Gemeinsam verwalteten die beiden Bistümer
den Ort Alken, der ab 1330 durch eine
Stadtmauer geschützt war.
Für die Verwaltung von Alken verlehnten die
Bistümer den Ort an Adelsfamilien. Ab etwa
1350 war Alken jahrhundertelang in der Hand
der Adelsfamilie von Wiltberg. Sie übernahmen
den Trierischen Burghof in Alken und bauten
ihn zu einem prächtigen Stadtschloss aus.
Im Jahr 1889 kam es zu einem schweren
Brand, bei dem das Dach des Hofes erheblich
beschädigt wurde. Anschließend wurde der Hof
wiederaufgebaut. Bis heute ist er geschichtlich
betrachtet eines der wichtigsten Gebäude
Alkens.
Lage der früheren Stadtmauer mit Burg Thurant