Alte St. Michaelskirche
Die Alte St. Michaelskirche wurde als
romanischer Saalbau um 1015 errichtet und
ist damit eine der ältesten Kirchenbauten an
der Mosel. Jahrhundertelang war es die
Pfarrkirche Alkens und damit eines der
wichtigsten Gebäude für die Bevölkerung.
Im Mittelalter hatten Kirchen noch eine ganz
andere Bedeutung für die Bürger im Vergleich
zu heute. Die Dorfkirche war ein wichtiger
Treffpunkt im Ort, um ins Gespräch zu
kommen. Hier betete man also nicht nur,
sondern spielte zusammen und verbrachte den
Tag oder klagte eben sein Leid. Sicherlich war
das dörfliche Leben im Mittelalter deutlich
schwerer als heute. Dennoch ist nur wenig über
das gesellschaftliche Zusammenleben bekannt.
Vermutlich waren viele Menschen sehr arm,
dennoch werden sie ihr Leben genossen haben
und durchaus auch Lebensfreude gehabt
haben, trotz der schweren Arbeit.
Nachdem im Jahr 1894 eine neue Kirche
südlich der mittelalterlichen Siedlung errichtet
worden war, geriet die Alte St. Michaelskirche
zunehmend in Vergessenheit. Glücklicherweise
wurde die Bedeutung der Kirche in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt und der
Bau ab 1981 umfassend saniert und
restauriert.
Bis heute sind bedeutende Kunstwerke in der
Kirche erhalten. Besonders das Fresko im
Chorraum aus der Zeit um 1350 ist überaus
sehenswert und zeigt eine Darstellung von
Christus als Weltenrichter. Im Kirchenschiff sind
Fresken des 15. Jahrhunderts sichtbar.
Schon der Aufstieg zur Kirche ist
außergewöhnlich. Die malerische, relativ steile
Treppe wird von 14 Kreuzwegstationen
gesäumt.
Ist man oben angekommen, sieht man ein
Gitterfenster in der Wand. Hinter dem Gitter
befindet sich das alte Beinhaus, welches vom
14. bis ins 18. Jahrhundert genutzt wurde. Ein
Beinhaus war der Ort, an dem Gebeine gelagert
wurden, nachdem die Gräber auf dem Friedhof
neu vergeben wurden.
Treppe zur Kirche mit Kreuzwegstationen