Feldgehölze
Auf beiden Seiten des Weges wächst eine
Hecke mit ganz unterschiedlichen Büschen und
Bäumen. Auf den ersten Blick nichts
Besonderes – und trotzdem sind sie in unserer
Kulturlandschaft viel zu selten.
Im Mittelalter und der Neuzeit waren Hecken
kein landschaftliches Zierelement, sondern
erfüllten wichtige Aufgaben. Einerseits lieferten
sie verlässlich Holz, welches dann vor allem
zum Kochen und Heizen genutzt werden
konnte. Zusätzlich übernahmen Hecken die
Aufgabe von heutigen Zäunen. Sie dienten aber
auch als Schutz vor Wind, damit dieser den
kostbaren Boden nicht vom Weinberg wehte.
Mit der Flurbereinigung sind viele der
Feldgehölze und Hecken aus unserer
Landschaft verschwunden. Ab den 1970er
Jahren hat sich unsere Landschaft grundlegend
gewandelt. Die Weinberggröße nahm deutlich
zu, die Hecken und Feldgehölze wurden oftmals
entfernt und viele der Wege im Weinberg
wurden betoniert/geteert. Die Idee dahinter
war die effektivere Nutzung der Landschaft für
den Anbau unseres Weins.
Erst in den letzten Jahren mit dem Erkennen
des Artensterbens und dem zunehmenden
Verlust an Biodiversität wurde klar, dass unsere
„aufgeräumte“ Landschaft für viele heimische
Tiere und Pflanzen lebensfeindlich ist. Daher
müssen wir wieder zurück zu den
„naturbelassenen“ Landschaften, in denen
Hecken und kleine Wäldchen sich mit den
Weinbergen und Wiesen abwechseln.
Dabei sind schmale „Grünstreifen“, in denen
Wildgräser und Blumen wachsen können,
oftmals schon ausreichend, um Insekten
anzulocken und ihnen einen Lebensraum zu
bieten. Kommen nun noch einige Hecken hinzu,
fühlen sich auch Vögel in unserer Landschaft
wieder deutlich wohler.