St. Marien

Die Stadtkirche St. Marien wurde um 1250 fertiggestellt. In den kommenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu kleineren Veränderungen am Bau. Glücklicherweise waren die Eingriffe nicht sehr umfassend, sodass sich St. Marien bis heute ihr frühgotisches Aussehen bewahrt hat. Das Fundament und Teile der Fassade bestehen noch heute aus unbehauenen Feldsteinen. Die Steine stammen vom eiszeitlichen Geschiebe und liegen auf den umliegenden Feldern. Die Steine wurden aufgesammelt (aufgelesen, daher auch Lesesteine genannt) und zum Bau eingesetzt. Dies war deutlich einfacher, als Ziegel oder anderes Baumaterial herzustellen oder in die Region zu liefern. Da Angermünde als Planstadt in einer Region ohne irgendwelche Infrastruktur errichtet wurde, gab es in der Gründungszeit weder ein gut ausgebautes Straßennetz, noch irgendwelche Handwerksbetriebe, die in kürzester Zeit die große Menge an Ziegeln für den Bau einer Kirche hätten herstellen können. Das Innere der Kirche wurde in seiner langen Geschichte mehrfach umgebaut und verändert. Glücklicherweise konnte 1978 eine umfassende Sanierung die Farbgestaltung von 1526 wiederherstellen, sodass die Kirche heute wieder in ihrer spätmittelalterlichen Form erscheint. Während der Reformation und im nachfolgenden Dreißigjährigen Krieg wurden leider viele der Ausstattungsstücke zerstört oder gestohlen. Dennoch ist das Innere der Kirche sehr sehenswert.