ehemalige Burganlage
An dieser Stelle liegen die Wurzeln von
Angermünde. Bereits vor der Stadtgründung
um 1230 legten hier die Brandenburgischen
Markgrafen eine Burganlage an, um den damals
weitestgehend unbewohnten Bereich für sich zu
beanspruchen. Außerdem wurde mit der Burg
die wichtige Handelsstraße aus dem
Brandenburger Kernland rund um Berlin nach
Stettin gesichert. Dort gab es im Mittelalter
einen der wenigen Brandenburger Seehäfen
und damit einen Zugang zum Handel auf der
Ostsee.
Bis 1427 wurde die Burg immer wieder vom
nördlich liegenden Pommern erobert und damit
die Position der Brandenburger Markgrafen
geschwächt. Aus dieser Zeit sind jedoch keine
Zerstörungen der Burg oder der neu
gegründeten Stadt Angermünde überliefert.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage
immer mehr zu einem Schloss ausgebaut. Im
Krieg selbst wurde die Anlage mehrfach
geplündert, jedoch nicht vollständig zerstört.
Erst nach dem Krieg verlor das Schloss an
Bedeutung und verfiel nach und nach. Zu
Beginn des 18. Jahrhunderts waren weite Teile
des Schlosses nur noch als Ruine erhalten.
Ab etwa 1860 gab es im Bereich des
ehemaligen Schlosses eine Brauerei. Im Zuge
dessen entstand 1900 die heute noch stehende
Mälzerei. Durch den Vorgang des Mälzens wird
aus Getreide das Malz gewonnen, welches zur
Bierherstellung benötigt wird.
Ruine
Vermutete Lage der Burg mit Burghof [1],
Torturm [2], Grabenanlage [3] und Stadttor [4]
auf heutigem Stadtplan.
(Datengrundlage der Rekonstruktion: Stadtplan von Angermünde aus
dem Jahr 1724)