Stadtmetzg
Das Konzept der heutigen Supermärkte und
Discounter ist gar nicht so alt. Noch im 19.
Jahrhundert gab es nur vereinzelt Einkaufs-
geschäfte. Stattdessen kauften die Bürger ihre
Lebensmittel und andere Dinge des täglichen
Bedarfs auf einem der Marktplätze in der Stadt,
oftmals unter freiem Himmel oder in speziellen
Kaufhallen, wo es dann nur eine Ware gab. Die
Stadtmetzg war der Ort, wo man sein frisches
Fleisch kaufte: an den Fleischbänken.
Das Gebäude wurde zu Zeiten des Rathauses
errichtet und 1609 eröffnet. Damals gehörten
sie zu den modernsten Fleischbänken des
Landes. Das Gebäude steht direkt auf einem
Lechkanal. Im Keller des Hauses konnte das
Fleisch mit kaltem Wasser gekühlt werden und
war so mehrere Tage haltbar. Zusätzlich konnte
man die Abfälle direkt im Kanal entsorgen, was
damals völlig normal war. Nicht selten glichen
die Flüsse im Mittelalter eher Kloaken.