Dom Mariä Heimsuchung

Rund um den Dom liegen die Ursprünge der heutigen Stadt Augsburg. Um das Jahr 15. v. Chr. wurde hier Augusta Vindelicum gegründet, das römische Augsburg. Das römische Augsburg umfasste die spätere Domstadt und den Bereich nördlich davon. Erst im Mittelalter dehnte sich Augsburg nach Süden aus. Im Jahr 260 wurde die römische Stadt von alemannischen Stämmen niedergebrannt. Nur wenig ist über die Geschichte Augsburgs aus der Zeit zwischen den Jahren 300 und 750/800 bekannt. Um 300 soll es einen ersten Bischof gegeben haben, wobei dies wahrscheinlich eine literarische Fiktion des 8. Jahrhunderts ist. Der erste geschichtlich nachgewiesene Bischof des Augsburger Bistums war Wikterp, der von 738 bis 772 das Bistum führte. Der Dom ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Auch seine genauen Ursprünge sind bis heute unbekannt. Ausgrabungen in den Jahren 1978 / 1979 brachten Fundamente des 4. Jahrhunderts ans Licht, wobei unklar bleibt, ob es sich hier um eine erste, frühchristliche Kirche handelte. Der erste belegte Dombau stammt aus dem späten 8. Jahrhundert bzw. frühen 9. Jahrhundert, errichtet unter den Bischöfen Wikterp und seinem Nachfolger Simpert. Nachdem der Dom in den Ungarneinfällen im späten 10. Jahrhundert zerstört worden war, entstand ein neuer Dom, der sogenannte ottonische Dom. Dieser wurde um 1065 geweiht. Dieser ottonische Dom bildet bis heute den Kern des Doms, das Langhaus stammt beispielsweise noch aus dieser Zeit. In den kommenden Jahrhunderten wurde der Dom immer wieder ausgebaut und umgestaltet. Bis ins späte 15. Jahrhundert entstand der heutige Dom, wobei das Gebäude nach und nach errichtet bzw. umgebaut wurde. Während der Reformation kam es im Dom zu einem Bildersturm, wodurch zahlreiche Altäre und Kunstwerke zerstört wurden. Da der Dom jedoch im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt wurde, sind viele Kunstwerke aus der Zeit nach der Reformation bis heute erhalten.