Domvorplatz

Der Domplatz hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Archäologische Ausgrabungen haben ergeben, dass hier zu römischer Zeit große Landhäuser standen. Sie lagen im Süden der römischen Stadt nahe der Stadtbefestigung. Es waren wahrscheinlich Gutshäuser von Römern, die vor der Stadt Ackerbau/Landwirtschaft betrieben. Bis heute ist nur wenig über das bürgerliche Leben im römischen Augsburg bekannt. In den ältesten Grabungsschichten wurde ein großer Gutshof aus dem 2./3. Jahrhundert entdeckt: eine sogenannte „Villa Rustica“. Wie dieser Bau genau genutzt wurde, ist unklar. Man geht davon aus, dass der Bau nur zu Beginn ein „Bauernhof“ war und später als Händlerhaus oder Herberge genutzt wurde. Im 4. Jahrhundert (nachrömische Zeit) wurde dieser Hof deutlich erweitert und durch einen Brunnen und ein Badehaus ergänzt. Bis ins 5. Jahrhundert wurde der Bau bewohnt, der Brunnen wurde sogar noch bis ins Mittelalter genutzt. Wer hier lebte und wofür das Gebäude genutzt wurde, ist bisher unklar. Im 6. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine Kapelle errichtet. Mit dem Bau des Doms wurde aus der Kapelle die Kirche St. Johann, 960 geweiht. Sie war bis zu ihrem Abriss 1806 die Friedhofskirche des Doms. Der Friedhof lag zwischen dem Dom und der Kirche St. Johann.
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