Rotes Tor

Ab dem 11. Jahrhundert bildete sich im Süden der heutigen Stadt rund um die Kirche St. Ulrich und Afra eine erste Siedlung (vgl. Station 1). Ab dem 12. Jahrhundert entstand eine erste steinerne Mauer, welche die sogenannte Obere Stadt schützte. Die Obere Stadt umfasste den Bereich oberhalb des Lechs aber auch das auf Lechniveau liegende Lechviertel. Daher bezeichnete das Wort „Obere“, dass dieser Stadtbereich flussaufwärts der Domstadt lag. Die Mauer der Oberen Stadt war direkt an die Stadtmauer des Dombezirks angeschlossen und hatte vier Außentore – eines befand sich an dieser Stelle. Zu römischer Zeit verließ an dieser Stelle die bedeutende Via Claudia Augusta die Stadt und führte nach Süden weiter über die Alpen. Im Mittelalter wurde aus dieser ehemals römischen Straße eine wichtige Handelsroute nach Norditalien. Augsburg hat dieser wichtigen Route große Reichtümer zu verdanken, unter anderem war sie die Voraussetzung für den Erfolg der Fugger und ihrem bedeutenden Handelsimperium. Mit dem Bau der Stadtmauer im 12. Jahrhundert rund um die Obere Stadt wurde hier auch ein Stadtmauertor errichtet – wahrscheinlich um 1187 fertiggestellt. Im 16. Jahrhundert begann man mit dem Ausbau der Stadtmauer. Im Jahr 1604 wurde auch das heutige Stadttor umgebaut und das heutige Rote Tor entstand. Ursprünglich gab es ein weiteres, baugleiches Stadttor in der Augsburger Stadtmauer: das Gögginger Tor. Dieses wurde Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen, als weite Teile der Augsburger Stadtbefestigung abgebrochen wurden.
Rotes Tor (von J. Marschall, um 1900)
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Blick in das Rote Tor