historisches Lechviertel

Die Maximiliansstraße mit den prächtigen Handelshäusern liegt auf einer vor Hochwasser geschützten Terrasse oberhalb der Lechniederung. Hier bist du nun in der Niederung. Bereits ab dem Mittelalter wurden hier Kanäle angelegt, durch die man Wasser kontrolliert in die Stadt leitete. Mit dem Wasser konnten Wasserräder betrieben werden, wodurch man mit der Wasserkraft beispielsweise Mühlen, Hammerwerke und Schmieden betreiben konnte. Zusätzlich nutzte man das Wasser zum Färben und Gerben. Die schmalen Häuser des Viertels erinnern an die einstige Armut in diesem Stadtbereich. Ab den 1970er Jahren wurde das Stadtviertel aufwändig saniert und die teils verbauten Lechkanäle wieder sichtbar gemacht. Heute zählt das Stadtviertel mit seinen verwinkelten Gassen zu den schönsten Ecken Augsburgs. Direkt am Holbeinplatz stand bis zum Zweiten Weltkrieg die Werkstatt des bedeutenden Malers Hans Holbein des Älteren (*um 1456, †um 1524). Er war Sohn eines Augsburger Gerbers und wurde im Lechviertel geboren. Nur wenig ist über seine Ausbildung bekannt. Er lernte in Augsburg und am Rhein die Malerei. Hier wurde zudem sein Sohn, Hans Holbein der Jüngere (*1497/1498, †1543) geboren. Auch er wurde zu einem bedeutenden Maler und Grafiker. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus der Holbeins zerstört. Anstelle dessen wurde das heutige Gebäude des Kunstvereins errichtet. Eine Tafel erinnert an den bedeutenden Sohn Augsburgs, der unserer Ansicht nach bis heute nicht ausreichend in der Stadt gewürdigt wird.
früher stand hier das Haus der Holbeins