jüdischer Friedhof

Ursprünglich wurden die jüdischen Bürger Aurichs auf dem Friedhof in Norden beigesetzt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinde, sodass im Jahr 1764 dem Wunsch stattgegeben wurde, vor den Toren von Aurich einen jüdischen Friedhof anzulegen. Ein jüdischer Friedhof wird immer für die Ewigkeit angelegt. Folglich ist die Umbettung von Toten und damit die Neubelegung von Grabstätten nicht möglich. Wenn ein jüdischer Friedhof nicht erweitert werden konnte und alle Grabstellen belegt waren, hat man auf die bestehenden Gräber Erde aufgeschüttet und dann über den bestehenden Gräbern neue angelegt. Dadurch kann es vorkommen, dass Grabsteine unterschiedlicher Epochen sehr dicht beieinanderstehen. Die oft schlichten Grabsteine tragen Inschriften entweder in deutscher oder hebräischer Schrift. Als Zeichen des Gedenkens werden kleine Steine auf den Gräbern hinterlassen. Es ist ein alter Brauch, dessen Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Anders als Blumen, die verblassen, symbolisieren die Steine die dauerhafte Erinnerung an den Verstorbenen.
Auf einem jüdischen Friedhof gibt es einige Regeln zu beachten: Männliche Besucher (ab 13 Jahren) müssten eine Kopfbedeckung tragen. Nachts, am Schabbat (Schabbat = von Sonnenuntergang am Freitagabend bis Sonnenuntergang Samstagabend) und an jüdischen Feiertagen darf man den Friedhof nicht betreten.