ehemalige Synagoge

Die Anfänge jüdischer Gottesdienste in Aurich liegen im 17. Jahrhundert. Im Jahr 1657 gab es in Aurich die erforderliche Zahl von zehn männlichen Gottesdienstbesuchern für einen Minjan. Da die jüdischen Bewohner damals noch schutzbriefpflichtig waren, mussten sie alle Tätigkeiten wie Berufsaufnahme, aber auch Heirat und den Betrieb und Bau von Synagogen vom Grafenhof genehmigen lassen. Im Jahr 1670 erhielt die Gemeinde einen Generalbrief der damaligen Ostfriesischen Fürstin Christine Charlotte (*1645, †1699), jüdische Gottesdienste abhalten zu dürfen. Um eine Synagoge zu betreiben, durfte die Gemeinde entweder ein Privathaus nutzen oder ein neues Gebäude errichten. Zunächst lag die Synagoge im bzw. hinter dem Haus des Hoffaktoren (Burgstraße 10). Heute steht hier ein gründerzeitliches Gebäude, von der ersten Synagoge sind keine Spuren mehr erhalten. Im Laufe der Zeit wuchs die jüdische Gemeinde, sodass im frühen 19. Jahrhundert der Wunsch nach einer Synagoge entstand. Im Jahr 1811 wurde diese erste Synagoge geweiht, sie war gerade einmal 9x17 Meter groß. 100 Jahre später, im Jahr 1911, ist die Synagoge zu klein geworden und wurde erweitert. Während des Novemberpogroms von 1938 wurde die Synagoge in Brand gesteckt. Die danebenstehende jüdische Schule wurde von den Flammen verschont, auch die angrenzenden Wohnhäuser wurden durch die Feuerwehr geschützt. Jüdische Bürger wurden drangsaliert und verhöhnt (vgl. Station 2).
ungefährer Standort bzw. vereinfachte Rekonstruktion der früheren Synagoge nach alten Plänen auf aktuellem Foto (bearbeitet)