Bäume im Kurpark

Die Parkanlage rund um das Haus „Vier Türme“ und entlang der Lahn wurde um 1900 angelegt. Ursprünglich als Flaniermeile für die Kurgäste des 19. und 20. Jahrhundert gepflanzt, bildet der Kurpark heute eine wichtige Grundlage, um die Veränderungen des Klimawandels in Bad Ems abzupuffern. Solche „alten“ Baumbestände sind für das Mikroklima in der Innenstadt von großer Bedeutung. Im Park und den angrenzenden Bereichen ist die Temperatur deutlich geringer, als in Bereichen ohne Grünanlagen. Besonders Linden, Ahornbäume und Platanen eignen sich sehr gut, das Mikroklima zu kühlen und einen positiven Beitrag zu einem guten Stadtklima zu leisten. Diese Bäume kommen alle in dem Kurparkbereich vor. Zusätzlich ist der Baumbestand ein wichtiger Lebensraum für Tiere, insbesondere weil unsere Agrarlandschaft inzwischen vor allem Insekten und vielen Vogelarten keinen Rückzugsraum mehr bietet. Aus diesem Grund gibt es oftmals im Stadtbereich eine höhere Artenvielfalt an Insekten und Vögeln, als im ländlichen Raum. Auf der Rinde der Bäume finden Insekten kleinste Lebensräume: Moose und Flechten sind Kinderstube und Nahrungsquelle für viele Insekten. In alten Bäumen finden Vögel geeignete Brutplätze.
Flechten sind eigenartige Lebewesen. Als Flechte wird die Symbiose zwischen bestimmten Pilzen und Algen bezeichnet. Je nach Wuchsformen können Flechten in drei große Gruppen eingeteilt werden: Krustenflechten, Blattflechten und Strauchflechten. Die Benennung der Flechte orientiert sich an dem Namen des Pilzes, mit dem die Alge die Symbiose eingeht.