Wann genau es in Ems zur Reformation kam, ist unklar. Schon vor 1530 waren die beiden damaligen Landesherren, Landgraf Phillipp der Großmütige von Hessen und Graf Wilhelm von Nassau-Dillenburg, offen gegenüber der reformatorischen Idee. Das lässt vermuten, dass es um 1530 in Ems zur Reformation kam. Mit der Reformation waren praktisch alle Bürger der Stadt evangelisch geworden, sodass es lange Zeit in Ems keine katholische Gemeinde bzw. Kirche gab.Im Jahr 1661 wurde auf der anderen Lahnseite die Kirche Maria Königin errichtet, in der die wenigen Katholiken in Ems und der Region zur Kirche gehen konnten. Damals gehörte die andere Lahnseite noch nicht zu Ems (vgl. Station 8). Ab dem 19. Jahrhundert nahm der Kurbetrieb in Ems deutlich zu. Zunächst kamen die Kurgäste hauptsächlich aus dem protestantisch geprägten Preußen, später aus anderen Regionen Deutschlands und aus ganz Europa. Da die damaligen Kurgäste üblicherweise religiös waren wollten sie auch bei ihrem Kuraufenthalt in die Kirche gehen. Dadurch stieg die Zahl katholischer Gläubiger in Ems. Zunächst gingen sie in die Kirche Maria Königin, welche jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts viel zu klein war. Also entschied man sich zum Bau einer neuen, größeren katholischen Kirche. Zunächst wollte man den Kirchenneubau neben der damaligen katholischen Kirche errichten, es scheiterte jedoch um 1825 an dem Ankauf eines Grundstücks hinter der bestehenden Kirche Maria Königin.Ab dann dauerte es noch über 30 Jahre, bis man sich 1862 entschied, eine neue katholische Kirche zu errichten. Man plante sie an dieser Stelle – nun in der Stadt Ems. Allerdings zogen noch weitere Jahre ins Land, bis der neogotische Bau 1876 feierlich eingeweiht werden konnte, wobei der Kirchturm erst 1882 vollendet war. Viele weitere Jahre wurde an der Innenausstattung der Kirche weitergearbeitet.Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nach einigen kriegsbedingten Schäden umfassend saniert, wobei deutlich mehr am Bau verändert wurde, als eigentlich nötig. Dadurch verlor die Kirche ihr typisches neogotisches Aussehen. Erst eine umfassende Sanierung in den Jahren 1979/1980 stellte den ursprünglichen, neogotischen Charakter der Kirche wieder her, wobei es hauptsächlich um den in den 1950er Jahren stark veränderten Innenraum ging. Auch wenn die Kirche kaum älter als 100 Jahre ist, lohnt sich ein Blick in das Innere.