Russische Kirche
Wie bereits zuvor erwähnt, nahm der
Kurbetrieb und damit die Kurgäste ab dem 19.
Jahrhundert deutlich zu. Zunächst kamen nur
wenige Gäste, doch schon Mitte des 19.
Jahrhunderts waren es Zehntausende. Schon
bald galt es als eines der bedeutendsten Bäder
Deutschlands, auch wenn es hinsichtlich der
Zahl an Kurgästen nie mit den großen Bädern
wie Wiesbaden oder Baden Baden mithalten
konnte.
Zunächst kamen Gäste aus ganz Deutschland,
was zum Bau einer neuen katholischen Kirche
führte. Durch umfassende Werbung nicht nur in
großen Zeitungen und Zeitschriften in
Deutschland, sondern auch in England,
Frankreich und Russland kamen nun Gäste aus
ganz Europa. Auch die ausländischen Gäste
waren meist streng religiös, sodass weitere
Kirchen in Ems errichtet wurden. Im frühen 19.
Jahrhundert befand sich lediglich eine Kirche in
Ems (St. Martin, vgl. Station 3) und eine Kirche
im Spieß (Kirche Maria Königin, vgl. Station 8).
Noch nicht einmal 100 Jahre später, waren es
sieben Kirchen. Es zeigt die rasante
Entwicklung des Dorfes Ems zum „Weltbad
Ems“ und die noch damals große Bedeutung
der Kirche in der Gesellschaft.
Zu diesen neuen Kirchen gehörte auch die
Russische Kirche, die 1876 fertiggestellt wurde.
Nach den französischen Gästen bildeten damals
die russischen Gäste die größte Gruppe
ausländischer Besucher. Sogar Zar Nikolaus I.
Pawlowitsch (*1796, †1855) und Zar Alexander
II. Nikolajewitsch (*1818, †1881) kamen zur
Kur nach Ems. Die Russische Kirche ist bis
heute eine russisch-orthodoxe Kirche, die im
orthodoxen Stil errichtet wurde. Typisch dafür
sind beispielsweise der kreuzförmige Grundriss,
die große zentrale Kuppel und die vier
kleineren, seitlichen Kuppeln.
Unweit der Russischen Kirche stand bis 1956
die Englische Kirche. Sie wurde im Jahr 1858
fertiggestellt – drei Jahre später war auch die
Vorhalle vollendet. Die Englische Kirche war für
die immer größer werdende Gästegruppe aus
England errichtet worden und war eine der
ersten anglikanischen Kirchen in Deutschland.
In der damaligen Zeit wurde die Architektur
dieses vergleichsweise kleinen Kirchenbaus
bewundert. Heute sind die Spuren dieses
Bauwerkes leider völlig aus dem Stadtbild
verschwunden.
Hast du Lust auf eine Aufgabe für
Entdeckerprofis? Finde an dieser und den
nächsten Stationen folgende Motive / Dinge:
einen Adler
eine goldene Kugel
einen Felsen
eine Blüte
eine Fahne
ein rotes Ding
Es erfolgt keine Kontrolle / Auflösung.
Entscheidet gemeinsam, ob das Gesehene „zählt“.