Roter Hahn

Der Rote Hahn ist einer der letzten erhaltenen Stadtmauertürme und wurde um 1300 errichtet. Seinen Namen erhielt der Turm aufgrund seines (damals) roten Daches und dem Wetterhahn auf der Spitze. Der Turm wurde nicht nur zur Verteidigung genutzt, sondern auch als Verließ und Gefängnis - besonders zu Zeiten der Hexenverfolgung. In der Grafschaft Waldeck war die Hexenverfolgung und deren Hinrichtung an der Tagesordnung. Es ist ein dunkles Kapitel der Grafschaft. Die Gründe für die Hexenverfolgung des 16. und 17. Jahrhunderts liegen in der Natur des Menschen. Oftmals waren religiöse Verirrungen, Armut, Orientierungslosigkeit in der Gesellschaft und Elend ein idealer Nährboden für die Hexenverfolgung. Menschliche Bosheit, wirtschaftliche Interessen und persönliches Versagen taten ihr Übriges, unschuldige Menschen als Hexen zu verunglimpfen und sie auf schrecklichste Weise zu töten. In der Grafschaft Waldeck verloren zwischen 1532 und 1664 78 Menschen ihr Leben durch die Hexenverfolgung.
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Verlauf der Stadtmauer mit Toren (vermutlicher Verlauf gestrichelt)