Stadtkirche
Die Stadtkirche von Bad Wildungen ist eines
der Wahrzeichen der Stadt und steht an der
höchsten Stelle der Altstadt.
Um die Entstehungsgeschichte der Stadtkirche
zu verstehen, müssen wir erneut die
Stadtgeschichte betrachten.
Bis 1247 gehörten alle drei Siedlungen zur
Landgrafschaft Thüringen. Im Jahr 1247 kam
es zur Thüringer Landesteilung und damit zur
Gründung der Landgrafschaft Hessen. Ab 1263
übernahmen die Grafen von Waldeck eine
kleine Region der Landgrafschaft Hessen, unter
anderem Niederwildungen und Altwildungen.
Die Grafen von Waldeck lebten in der Burg
Friedrichstein oberhalb von Niederwildungen.
Die selbstbewusste Bürgerschaft der Stadt
Niederwildungen wollte ihren Stolz mit einem
prächtigen Kirchturm zeigen. Die Kirche im Dorf
Wildungen fungierte als Mutterkirche für den
Kirchenbau in Niederwildungen. Die Ursprünge
der Stadtkirche gehen also eigentlich auf die
Gründung von Dorf Wildungen im 9.
Jahrhundert durch den Mainzer Bischof zurück.
Um 1300 begann man nun mit der Errichtung
der Stadtkirche, doch es kam immer wieder zu
Unterbrechungen. Schuld daran war unter
anderem der Ausbruch der Pest in der Mitte des
14. Jahrhunderts. Erst 1494 konnte die Kirche
vollständig fertiggestellt werden.
Auf dem Turm lebte im Mittelalter und in der
Neuzeit der Türmer. Er hielt Tag und Nacht
Wache, schlug die Glocke und konnte im Falle
einer Gefahr Alarm schlagen. Typische
Gefahren des Mittelalters waren Überfälle oder
Brände.
Seit der Fertigstellung der Kirche hat sich ihr
Aussehen kaum mehr verändert. Im 19.
Jahrhundert wurde der Turm bei einem
Unwetter beschädigt und erhielt seine heutige
Turmhaube. Auch das Innere der Kirche ist
beinahe unverändert erhalten geblieben.