Das heute als Kameralamt (Ölbergstraße 23) bezeichnete Gebäude besteht eigentlich aus zwei Gebäuden, die erst 1815 verbunden wurden. Der südliche Gebäudeteil war ursprünglich eine Klause (ein kleines Kloster mit wenigen Klosterzellen) bzw. ein Kloster- bzw. Pfleghof, die sogenannte Obere Klause. Sie wurde um 1369 gegründet, 1399 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte wahrscheinlich zum Franziskanerorden. Im Jahr 1547 wurde die Klause im Zuge der Reformation säkularisiert. Auf der Rückseite des Baus ist ein gotisches Fenster mit Spitzbogen aufgemalt. Hier lag die Ölbergkapelle des Klosterhofes. Der nördliche Gebäudeteil war hingegen ein Fruchtkasten (vgl. Station 2), in dem Ernteerzeugnisse gelagert wurden.