Farrenstall
Der sogenannte Farrenstall war ein städtischer
Stall für die Rinder- bzw. Stierzucht. Seit dem
späten Mittelalter war es die Aufgabe des
städtischen Spitals (vgl. Station 15), sich um
die Zucht zu kümmern.
Jahrhundertelang waren Stiere sehr wichtige
Tiere in der Landwirtschaft, denn sie halfen den
Bauern bei der schweren Feldarbeit. Schon im
Mittelalter gab es einfache Pflüge, außerdem
zogen Stiere oft die Erntewagen. Pferde wurden
schon damals kaum auf dem Feld eingesetzt,
denn Stiere waren meist kräftiger gebaut.
Der Farrenstall wurde um 1812 zunächst vom
Spital errichtet, zwei Jahre später übernahm
die Stadt den Stall und damit die Zucht. Bis in
die 1970er Jahre war hier die städtische
Viehzucht untergebracht; im frühen 20.
Jahrhundert wurde der Balinger Farrenzucht-
verein gegründet. Um 1960 hatte er 19
Mitglieder mit 117 Tieren.
Ursprünglich sollte damals in Balingen eine
Viehzuchthalle errichtet werden, man entschied
sich schlussendlich aber für Rottweil als
Standort. Damit endete die lange Tradition der
Viehzucht in Balingen.