Viehmarktplatz

Jahrhundertelang prägte die Viehwirtschaft Balingen. In der Stadt wurden nicht nur Tiere gezüchtet (vgl. Station 13), sondern auch die Fleischindustrie und die Gerberindustrie (vgl. Station 3) profitierten von der vielfältigen Balinger Viehwirtschaft. Daher gab es auch einen bedeutenden Viehmarkt in der Stadt, um den Bedarf zu decken. Dieser wurde, wie der Name bereits verrät, auf dem großen Platz, dem „Viehmarkt“, abgehalten. Der Marktbereich erstreckte sich jedoch noch weiter entlang der heutigen Ebertstraße bis etwa zum Spital (vgl. Station 15). Im Mittelalter und bis zum großen Stadtbrand lag dieser Bereich vor den Toren der Stadt und war damit auch für auswärtige Händler leicht zu erreichten. Aufgrund der Lage mussten sie keine Markt- oder Wegezollgebühren entrichten, um die Waren anbieten zu dürfen. Rund um den Markt standen nur vereinzelt Häuser, vor allem Wirts- bzw. Gasthäuser (beispielsweise das „Gasthaus Sonne“ oder der Gasthof „Lang“), in denen die Händler sich stärken und übernachten konnten. Heute sind die meisten Spuren dieser Zeit verwischt, denn rund um den Viehmarkt entstand nach dem Stadtbrand eine durchgängige Bebauung. Später kam es durch den Abbruch von Bauten zu weiteren Veränderungen. Dennoch können die Bauten am Platz eine Geschichte erzählen, manchmal jedoch erst mit etwas Hintergrundwissen.