Heilig Geist Kirche

Mit der Reformation änderte sich in Balingen einiges: die Stadtkirche wurde evangelisch, die Predigten wurden nun auf Deutsch gehalten und die Schulbildung wurde grundlegend reformiert. Württemberg war eines der ersten Länder Europas, die 1649 eine allgemeine, staatliche Schulpflicht für alle Kinder einführte. Zuvor lag das Schulwesen in der Hand der Kirche. Mit der Reformation gab es in Balingen kaum mehr Katholiken, um 1692 waren es etwa 30, um 1732 nur noch zwei und um 1849 nur noch ein Katholik. Immerhin war Württemberg liberal genug, dass sie katholische Bürger auch nach der Reformation duldeten. Im Heiligen Römischen Reich war dies nicht in allen Territorien der Fall und auch die katholischen Gebiete duldeten teils keine evangelischen Bürger. Erst mit der Industrialisierung kamen wieder mehr katholische Bürger nach Balingen. Ab 1874 durfte wieder einmal im Monat eine katholische Messe in der Friedhofskirche gehalten werden. Erst 1898 wurde der Grundstein für die katholische Kirche gelegt. Es entstand die neogotische Heilig-Geist-Kirche. Ihr heutiges Aussehen mit dem modernen Anbau nach Norden erhielt sie um 1964, wodurch die Kirche deutlich erweitert wurde.