Klein-Venedig

Bereits im frühen Mittelalter (7. bis 8. Jahrhundert) wurde in der Regnitz Fisch gefangen. Die Anfänge des bürgerlichen Bambergs gehen auf eine kleine Siedlung an der Regnitz zurück. Aus dieser entwickelte sich der bürgerliche Teil der Stadt. Die malerisch aussehenden Gebäude auf der anderen Seite der Regnitz sind mittelalterliche Fischerhäuser aus dem 14. Jahrhundert. Sie werden als „Klein Venedig“ bezeichnet. Der Überlieferung nach soll der Bayrische König Maximilian I. (*1756, †1825) diesen Häusern den Namen gegeben haben. Ursprünglich lagen die Fischerhäuser von „Klein Venedig“ auf der Insel Abtswörth in der Regnitz. 1323 war auf der Insel klösterliches Weideland, woher auch der Name stammt. Ab dem 13. Jahrhundert siedelten sich auf der Insel die Fischer an. Zunächst baute man die Häuser direkt ans Wasser, sodass die Fischerboote ins Haus fahren konnten. An den Balkonen wurden die Fischernetze zum Trocknen aufgehängt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden die heute so malerisch aussehenden Gärten vor die Häuser gebaut. Bis vor wenigen hundert Jahren war Hochwasser eine große Gefahr für die Stadt, wie man an manchen Häusern anhand der Hochwassermarken erkennen kann. Diese liegen etwa mannshoch, also bei ca. 1,80 m Höhe. Durch den Bau eines neuen Flusswehrs stromaufwärts kommt es heutzutage zu keinen Hochwassern mehr, sodass die Altstadt von Bamberg vor den Wassermassen geschützt ist.
 OpenStreetMap contributors  Abtswörth
(vermutlicher) Verlauf der Kanäle und Flüsse mit der Insel Abtswörth