Marienkapelle
Im 12. Jahrhundert lag rund um die heutige
Marienkapelle das jüdische Viertel der Stadt. Es
war jedoch kein Ghetto, wie in den meisten
anderen Städten Deutschlands, sondern ein
ganzes Stadtviertel, wo jüdische und christliche
Bewohner in Ökumene zusammenwohnten.
Im sogenannten Rintfleisch-Pogrom im Jahr
1298 kam es zur ersten Verfolgung der
jüdischen Bevölkerung. Auch während des
Pestpogroms 1348 kam es zu vereinzelten
Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung,
dennoch blieb das jüdische Viertel erhalten und
auch die Synagoge wurde nicht zerstört. Erst zu
Beginn des 15. Jahrhundert wurde die jüdische
Bevölkerung langsam aus dem Stadtviertel
verdrängt.
An der Stelle der heutigen Marienkapelle stand
bis Anfang des 15. Jahrhunderts die erste
Bamberger Synagoge. Nachdem die Synagoge
teilweise oder sogar komplett abgerissen
wurde, errichtete man die Marienkapelle. Sie
wurde im Jahr 1428 erstmals erwähnt.