Karmelitenkloster
Um das Jahr 1020 gründete der erste
Bamberger Bischof an dieser Stelle ein Spital
für die arme und kranke Bevölkerung
Bambergs. Im Jahr 1157 wurde neben dem
Spital das Zisterzienserinnenkloster „St. Maria
und St. Theodor“ gegründet. Wahrscheinlich
brauchte der Bischof Personal, welches sich um
die Menschen im Spital kümmerte. Im
Mittelalter war es üblich, dass die Menschen in
den Spitälern vom angeschlossenen Orden
versorgt wurden. Im 12. Jahrhundert erlebte
Bamberg einen wirtschaftlichen Aufschwung,
was zum Zuzug von Landbevölkerung führte.
Die Stadt wurde auch für die arme und kranke
Landbevölkerung attraktiv, hier hofften sie auf
ein besseres Leben. Oft kamen sie dann ins
Spital, dort kümmerte man sich zumindest um
sie, auf dem Land waren sie meist völlig alleine.
Im Jahr 1525 wurde das Kloster im
Bauernkrieg geplündert und 1554 sogar
aufgelöst. Im Jahr 1589 wurde die Anlage
saniert und die Karmeliterinnen zogen in das
Kloster ein. Um 1700 wurde die Anlage im Stil
des Barocks umgestaltet. Im Zuge der
Säkularisation im Jahr 1803 wurden weite
Teile des Klosters zerstört und die
Inneneinrichtung versteigert. Danach wurde
das Gebäude als militärisches Lazarett und
Kaserne genutzt. Erst 1902 wurde das Gebäude
wieder von den Karmeliten gekauft und
wiederaufgebaut.
Besonders sehenswert ist der romanische
Kreuzgang mit den vielen Rundbögen aus dem
Jahr 1392. Dabei zeigt jedes Kapitell
(Abschluss) der Säulen ein anderes biblisches
Motiv. Nicht mehr alle sind zu entziffern, daher
bleibt unbekannt, was die Erbauer damit
ausdrücken wollten.