Wendischer Kirchhof

Der Wendische Kirchhof ist ein Platz zwischen der Michaeliskirche und der Alten Wasserkunst. Dieser Bereich lag jahrhundertelang direkt zwischen der inneren und äußeren Stadtmauer, die hier eng beieinander verliefen und eine Art Zwinger bildeten. Das Ensemble aus Alter Wasserkunst und der Michaeliskirche ist das bedeutendste und bekannteste Fotomotiv Bautzens und wird bis heute für die touristische Werbung Sachsens genutzt. Während der Hussitenkriege wurde Bautzen gleich zweimal (1429 und 1431) erfolglos belagert. In diesem Krieg stellte dieser Bereich der Stadtbefestigung jedoch eine Schwachstelle dar. Die Belagerer konnten die äußere Stadtmauer überwinden und standen direkt vor den Toren der inneren Stadtmauer. Diese Belagerung führte dazu, dass die Wehranlagen deutlich verstärkt wurden, um weitere mögliche Angriffe ebenfalls erfolgreich zu überstehen. Einer Sage nach kämpften die Bautzener Bürger an dieser Stelle besonders tapfer gegen die Angreifer. Diese Tapferkeit soll durch den Erzengel Michael belohnt worden sein, indem er in den Kampf eingriff. Sein Schwert soll die angreifenden Hussiten zurückgeschlagen haben und verhalf damit den Bürgern zum Sieg. Anschließend wurde die heute noch stehende Michaeliskirche als Dank für den göttlichen Beistand errichtet und 1520 geweiht.