Hexenhäuschen

Das heute als Hexenhäuschen bekannte Gebäude wurde im 16. Jahrhundert errichtet und überstand aufgrund seiner Lage unterhalb der Stadt nahe der Spree zahlreiche Stadtbrände und auch die Überfälle des Dreißigjährigen Krieges weitestgehend unbeschadet. Errichtet wurde es ursprünglich von einem Spreefischer, der hier am Fluss angelte und nicht jeden Abend die Stufen hoch in die Stadt laufen wollte. Seinen Namen bekam das Haus erst im 19. Jahrhundert, als Künstler der Romantik diesem etwas schiefen und verwunschen aussehenden Haus den Namen gaben.
Hexenhäuschen
Um das Haus rankt sich folgende Sage: Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges wohnte hier eine arme, aber gastfreundliche Fischerfamilie. Eines Tages kam eine bereits weit gereiste Familie mit zwei Kindern in die Stadt und suchte hier eine Bleibe für ein paar Tage, insbesondere weil auch der Vater krank war. In der Stadt fand sich jedoch niemand, der die Familie aufnehmen wollte. Daher verließ die Familie niedergeschlagen Bautzen und ging zur Spree. Es war schon dunkel geworden und sie bereiteten ihr Nachtlager im Freien vor. Zufälligerweise kam der Fischer auf dem Weg nach Hause an dieser Stelle am Fluss vorbei. Er fragte, was die Familie hier machen würde, es solle in der Nacht kalt werden. Als der Fischer von der Not der Familie erfuhr, lud er sie sofort zu sich nach Hause ein und gab ihnen ein Abendbrot und Nachtlager. Nach mehreren Tagen reiste die nun deutlich gestärkte Familie weiter. Leider besaß die Familie jedoch nichts, um sich für die Gastfreundschaft zu bedanken. Also segnete die Frau der Familie das Haus mit einem sogenannten Feuersegen. Dadurch konnte das Haus auch bei den größten Bränden nicht mehr in Flammen aufgehen.