Lauenturm

Der Lauenturm wurde um 1400 errichtet und zählt zu den ältesten erhaltenen Kommunalbauten Bautzens. Ursprünglich stand hier auch noch ein Stadttor mit einem großen Zwinger, der bis zur heutigen Straße „Kornmarkt“ reichte. Dieser wurde im 19. Jahrhundert beim Rückbau der Stadtmauer abgerissen. Die großen Steine des Fundamentes unterscheiden sich deutlich vom übrigen Turm und lassen vermuten, dass sie zu einem Vorgängerbau gehörten. Die erste vermutete Stadtmauer Bautzens aus der Zeit der Stadtgründung verlief auch in diesem Bereich. Daher könnte das Fundament des Turmes noch aus dieser Zeit stammen.
Lauenturm
Beim Bau des Turmes kam es laut einer Überlieferung zu einem interessanten Streit des damals in der Ortenburg lebenden Landvogts, dem Stadtherrn und der Bürgerschaft im Rathaus. Der Landvogt hatte der Bürgerschaft den Bau des Turmes untersagt, denn er fürchtete einen Machtzugewinn der Bürger. Zu dieser Zeit baute der Landvogt jedoch auch auf der Burg und lagerte daher in der Nähe entsprechendes Baumaterial. Eines Tages wurde bei Abwesenheit des Landvogts das Baumaterial durch den Stadtrat beschlagnahmt und abtransportiert. Die Begründung: das Baumaterial wurde auf städtischem Grund ohne Genehmigung gebrochen (gewonnen) worden. Diesen Streit entschied der damalige Böhmische König zugunsten der Stadt.
Verlauf der inneren mittelalterlichen Stadtmauer [dunkelgrau] aus dem 14. Jahrhundert. Schon zuvor gab es möglicherweise eine erste Stadtbefestigung, die bisher nicht archäologisch nachgewiesen werden konnte [gestrichelt] (nach Schmidt, 1996)
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Fundament bzw. unteres Mauerwerk