ehemaliges

Franziskanerkloster

Im mittelalterlichen Beilngries gab es keine Klöster, was für diese Stadtgröße verwunderlich ist. In anderen vergleichbaren Städten dieser Größe gründete mindestens ein Orden eine Niederlassung. Wahrscheinlich gab es jedoch schon im Mittelalter Streit um die Errichtung einer solchen Anlage, denn auch bei der Gründung des Klosters Beilngries im Jahr 1723 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Eichstätter Bischof und dem Eichstätter Domkapitel. Außerdem hatte das Benediktinerkloster Plankstetten (etwa 6 Kilometer nördlich von Beilngries) das Patronatsrecht der Pfarrei Beilngries und fühlte sich bei der Gründung des Franziskanerklosters Beilngries übergangen. Das 1723 gegründete Kloster Beilngries wurde von einem Bürger aus Berching gestiftet. Er ließ es mit Erlaubnis des damaligen Eichstätter Fürstbischofs Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen (*1646, †1725) errichten. Der Lederer Schattenhofer aus Beilngries hatte dem Orden sein neu errichtetes Haus direkt vor den Mauern von Beilngries geschenkt. Zunächst lebten vier Mönche in dem Kloster. Wenige Tage nach der Eröffnung des Klosters legten das Domkapitel Eichstätt und das Kloster Plankstetten beim Papst in Rom Einspruch ein. Über 10 Jahre später, im Jahr 1736 legte man schließlich den Streit bei und einer Niederlassung wurde stattgegeben. Im Laufe der Zeit besserte sich auch das Verhältnis zum Kloster Plankstetten. Mit der Säkularisation im Jahr 1806 wurde das Kloster aufgelöst. Die Gebäude gingen in den Besitz der Stadt über, die den Klosterbau als Jungenschule nutzte.