Hauptstraße
Mit der Verleihung des Marktrechts um 1053
entwickelte sich Beilngries zu einem wichtigen
Handelsplatz an der Schnittstelle mehrerer
mittelalterlicher Handelswege.
Bis 1304 wurde das Eichstätter Hochstift von
den Grafen von Hirschberg verwaltet. Im
Mittelalter waren weltliche Herrscher meist
deutlich offener gegenüber Händlern als
geistliche. Durch den Handel erlangte die
Bürgerschaft einen gewissen Wohlstand und
damit Selbstbewusstsein gegenüber dem
Landesherrn.
Nachdem das Hochstift 1304 an die Eichstätter
Bischöfe gefallen war, kämpften sie weiter für
Freiheiten, wurden jedoch durch den Bischof
gebremst. Als Landesherr fürchtete er um seine
Macht im Bistum. Es gab zwar regelmäßige
Märkte in Beilngries, diese erlaubten jedoch nur
lokale Händler und verfügten nur über eine
regionale Reichweite. Außerdem wurde der
Handel des Marktes durch die naturräumlichen
Begebenheiten des Umlandes von Beilngries
limitiert: das enge Tal bot nur wenig
landwirtschaftliche Flächen, sodass es selten zu
großen Ernteüberschüssen kam, die hätten
exportiert werden können.
Bis heute prägen die Bauten reicher Händler die
Hauptstraße von Beilngries. Die prächtigen
Handelshäuser sind die stillen Zeugen der
selbstbewussten Bürgerschaft.