Kalvarienberg /
Soleleitungsstollen
Als Kalvarienberg oder Stationsberg wird die
Nachbildung des Leidens Christi an einem
erhöhten Ort bezeichnet. Dabei umfasst ein
Kalvarienberg entweder nur eine einzige
Kreuzigungsgruppe, oder aber eine ganze Serie
von Skulpturen. Der Berchtesgadener
Kalvarienberg umfasst vier Stationen in
Kapellenform. Er wurde im Jahr 1760 im Stil
des Barocks errichtet. Die hier stehende
Hauptkapelle stellt die Kreuzigung Jesu dar.
Errichtet wurde der Berchtesgadener
Kalvarienberg von dem Fürstpropst Michael
Balthasar von Christalnigg (*1710, †1768). Er
war ein großer Förderer der Kunst und Kultur in
Berchtesgaden. Trotz großer Schulden des
Klosters erhöhte er diese noch weiter, indem er
die Stiftsbibliothek deutlich erweitern ließ. Zu
seiner Zeit soll die Bibliothek über 10.000
Bände umfasst haben.
Oberhalb des Kalvarienberges ließ er zudem im
Jahr 1758 das Schloss Fürstenstein errichten,
zu dem auch eine Schlosskapelle und andere
Bauten wie ein Meierhof gehörten.
Direkt unter dem Kalvarienberg verläuft ein
alter Stollen, der ursprünglich zum System der
Soleleitung gehörte. Die salzhaltige Sole wurde
aus dem Bergwerk Berchtesgaden nach Bad
Reichenhall gepumpt, um dort weiterverarbeitet
zu werden. Der 23 Meter lange Tunnel wurde
gegraben, damit das Gefälle der Rohre, in
denen die Sole floss, gleichmäßig blieb. Auf
dem Weg nach Bad Reichenhall wurden
mehrere solcher Tunnel errichtet.