Alexanderplatz

Berlin liegt am Zusammenfluss von Spree und Havel inmitten eines ehemaligen Sumpfgebietes. Bis ins 12. Jahrhundert war der Bereich der heutigen Berliner Innenstadt (Bezirk Mitte) unbesiedelt. Die beiden heutigen Stadtteile von Berlin, Köpenick und Spandau, waren befestigte Handelsstädte. Sie lagen am Rande des großen Sumpfgebietes und bewachten den einzigen Übergang durch das sumpfige Spree-Havel-Binnendelta. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts kamen Kaufleute aus dem niederrheinisch- westfälischen Raum an die Spree und gründeten die damalige Doppelstadt Berlin (1244 erstmals erwähnt) und Cölln (1237 erstmals erwähnt) als Handelsniederlassung. Bis in die frühe Neuzeit war Berlin eine unbedeutende Landstadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, der auch in Berlin große Verwüstungen hinterlassen hatte, gewann die Stadt rasch an Bedeutung. Damals machte der Brandenburgische Kurfürst die Stadt Berlin zu seiner Residenz. In den folgenden Jahrhunderten wurde Berlin zu der bedeutendsten Metropole Deutschlands. Das Schicksal dieser Macht war begleitet von zahlreichen Zerstörungen und Umgestaltungen der Stadtlandschaft, nicht zuletzt durch die Teilung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Daher findet man kaum noch mittelalterliche Bauten in Berlin. Geprägt wird das Stadtbild von Nachkriegsarchitektur und durch Bauten aus der Kaiserzeit (18. und 19. Jahrhundert). Im 18. Jahrhundert war der Alexanderplatz der Woll- und Viehmarkt der Stadt. Im Jahr 1805 wurde der Platz nach dem russischen Zaren Alexander benannt, der hier empfangen wurde. Seine heutige Bedeutung bekam der Platz erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als es das Zentrum des damaligen Ostberlins wurde. Da praktisch alle Gebäude am Platz im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, trägt der Platz noch heute die Handschrift der DDR. Inmitten des Alexanderplatzes steht die 1969 errichtete Urania-Weltzeituhr, die zum 20. Jahrestag der DDR errichtet wurde. Darauf konnten die Bürger der DDR verschiedene Städte und deren aktuelle Uhrzeit ablesen. Besuchen konnten sie diese Länder jedoch erst nach dem Zusammenbruch des Regimes 1990. Inzwischen wurde die Weltzeituhr restauriert und angepasst: Leningrad ist beispielsweise wieder St. Petersburg.
Weltzeituhr