Gendarmenmarkt
Der Gendarmenmarkt gilt als der schönste Platz
Berlins. Viele sagen, er sei der prächtigste Platz
Europas.
Entstanden ist er um 1688, als es zur
Stadterweiterung durch die „Friedrichstadt“
kam. Zunächst befanden sich am Platz die
Stallungen des Preußischen Königs, die dem
Platz 1799 seinen heutigen Namen gaben.
Die heutige, prächtige Bebauung entstand ab
1700. Zunächst wurden zwei Kirchen errichtet,
die Französische Friedrichstadtkirche (1705
geweiht) und die lutherische „Neue Kirche“, die
wenige Jahre später fertiggestellt wurde (1708
geweiht).
Errichtet wurde die Friedrichstadtkirche für die
Hugenotten, die aufgrund ihres evangelischen
Glaubens aus Frankreich flohen und in Preußen
willkommen waren. Die „Neue Kirche“ wurde
inzwischen säkularisiert, während in der
Französischen Friedrichstadtkirche bis heute
Gottesdienste stattfinden.
Dem preußischen König Friedrich II. (*1712,
†1786) war der Platz nicht prunkvoll genug
gestaltet. Also ließ er vor die Kirchen die
heutigen klassizistischen Türme setzen. Diese
werden seitdem als französischer und
deutscher Dom bezeichnet. Jedoch leitet sich
das Wort „Dom“ in diesem Fall aus dem
französischen ab und meint die Kuppeln der
beiden Türme. Es hat keinen Bezug zu dem
Wort Dom als Bischofssitz. Beide Türme wurden
nie als Kirchturm genutzt, sondern es waren
profane Türme. Heute sind es
Ausstellungsräume.
Zwischen den Domen steht das Königliche
Schauspielhaus, errichtet 1818-1821 von dem
preußischen Baumeister Schinkel (vgl. Station
8). Schinkel schuf damit eines der schönsten
klassizistischen Bauten Deutschlands und gab
dem Platz seinen krönenden Abschluss. Die
prächtige Freitreppe entstand jedoch nur, um
optisch ein prächtiges Gesamtensemble zu
bilden. Sie führt nur zu den Logengängen. Der
Eingang ist an den Seiten des Gebäudes. Heute
findet man hier eines der renommiertesten
Konzerthäuser Berlins.