Graues Kloster

Das Graue Kloster war ein Franziskanerkloster, welches 1250 direkt an der Berliner Stadtmauer gegründet wurde. Die Berliner Markgrafen hatten die Mönche in die Stadt gerufen und ihnen den Bauplatz überlassen, damit sie sich um die Bedürfnisse und Nöte der Bewohner der mittelalterlichen Stadt kümmerten. Im 13. Jahrhundert wurden in vielen Städten Deutschlands Klöster gegründet. Sie lagen meist nahe der Stadtmauer. Oftmals kümmerten sich die Mönche um kranke und schwache Menschen und pflegten sie in den angeschlossenen Spitälern. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, hielt man die Spitalgebäude meist geschlossen. Zu dieser Zeit entwickelten sich die Städte zu Wirtschaftszentren und zogen dadurch oftmals arme und kranke Menschen an, die sich auf dem Land alleingelassen gefühlt haben. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst. 1574 wurde hier ein Gymnasium gegründet. Bis zum Zweiten Weltkrieg war es eine staatliche Schule mit hervorragendem Ruf. Zahlreiche prominente Schüler wurden hier unterrichtet, unter anderem Karl Friedrich Schinkel und Otto von Bismarck. Der Zweite Weltkrieg beendete diese Erfolgsgeschichte, das Klostergebäude wurde zu großen Teilen zerstört.