Schloss Bellevue

Das Schloss Bellevue wurde 1785 errichtet und war zunächst eine preußische Stadtresidenz. Nach schweren Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg wurde es nach dem Krieg umfassend restauriert und diente dem damaligen Bundespräsidenten als Berliner Wohnquartier. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung wurde das Schloss Bellevue zum ersten Wohnsitz des Bundespräsidenten. Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt Deutschlands und repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland im In- und Ausland. Er kümmert sich meist weniger um das Tagesgeschäft der Politik, sondern beobachtet das Geschehen mit Distanz, auch wenn er sich laut Gesetz einmischen könnte. Er kann unabhängig von Bundeskanzler und Parlament Entscheidungen fällen und ist damit auch an keine Parteipolitik gebunden. Der Bundespräsident hat als Staatsoberhaupt weitreichende Macht im politischen System. Er gehört keiner der drei klassischen Gewalten an, sondern ist unabhängig und überparteilich. Zu seinen Aufgaben zählen beispielsweise das Vereidigen neu gewählter Bundeskanzler, die Auflösung des Parlaments bei einer verlorenen Vertrauensfrage und die Überwachung von Regierung und Parlament. Zu einer seiner wichtigsten Aufgaben zählt auch die Unterzeichnung sämtlicher Gesetze. Ohne seine Unterschrift würden Gesetze nicht rechtskräftig werden.