Kranzler Eck

Im Jahr 1898 eröffnete an dieser Straßenecke das Café des Westens, auch Café Größenwahn genannt. Es war bis zum Ersten Weltkrieg der Treffpunkt der Berliner Kultur- und Literaturszene. Zahlreiche bekannte Schriftsteller, Journalisten und andere Kulturschaffende gingen hier ein und aus. Die Wirren des Ersten Weltkriegs beendeten den Erfolg des Cafés des Westens. Im Jahr 1932 eröffnete das Café Kranzler in dem ehemaligen Café des Westens eine Filiale. Ursprünglich war das Café Kranzler ein bedeutendes Berliner Caféhaus in der Stadtmitte (rund um die heutige Friedrichstraße). Im Jahr 1825 eröffnete an der Ecke Friedrichstraße / Unter den Linden das Café Kranzler seine erste Filiale und entwickelte die Idee eines Straßencafés. Ab 1833 konnte man dort auf einer Terrasse sitzen: damals ein Novum. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Bau der Berliner Mauer im Kalten Krieg eröffnete das Café Kranzler 1958 in dem noch heute stehenden Nachkriegsbau erneut ein Café mit Konditorei. Rasch wurde es zu einem Wahrzeichen von Westberlin und Treffpunkt der Prominenz. Die Rotunde mit der rot-weißen Markise war ein Unikat. Im Jahr 2000 musste das Café Insolvenz anmelden. Heute erinnern nur noch die Leuchtreklame und die Markise an das einstige Café Kranzler.