Bahnhof Zoo

Der Bahnhof Zoo, offiziell Bahnhof Berlin Zoologischer Garten genannt, ist bis heute einer der wichtigsten Bahnhöfe der Stadt. Im Jahr 1882 wurde der Bahnhof als Teil der Berliner Stadtbahn eröffnet. Die Stadtbahn ist eine auf einem gemauerten Viadukt fahrende Bahntrasse, die einmal quer durch die gesamte Stadt führt. Im späten 19. Jahrhundert war sie Teil einer Nahverkehrs- lösung des massiv zunehmenden Verkehrs in Berlin. Herausragende Bedeutung bekam der Bahnhof Zoo erst in der Nachkriegszeit während des Kalten Krieges. Auf einmal lag der Berliner Hauptbahnhof im Gebiet der ehemaligen DDR und war so für die Westberliner nicht mehr zugänglich. Also wurde der Bahnhof Zoo zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Westberlins ausgebaut und war für fast 40 Jahre der Fernbahnhof Westberlins. Von hier aus fuhren die sogenannten Transitzüge ohne planmäßigen Halt nach Westdeutschland. Um diesen Zug zu nutzen, musste ein sogenanntes DDR-Transitvisum beantragt werden. Anfangs wurde es noch bei dem Verlassen von Westberlin an dem dortigen Grenzbahnhof ausgestellt, was oftmals mehrere Stunden dauerte. Später konnte das Visum im Zug beantragt werden, dadurch dauerte das Passieren des Grenzbahnhofs nur wenige Minuten. Nach der Einfahrt in die DDR musst der Zug ohne Unterbrechung nach Westdeutschland fahren, begleitet wurde ein Transitzug immer von Personal einer Passkontrolleinheit der DDR. Durchgeführt wurde der Transitverkehrt durch die DDR jedoch nicht von der Deutschen Bahn, sondern von der Deutschen Reichsbahn, der Eisenbahngesellschaft der DDR. Mit dem zunehmenden Verfall des Eisenbahn- Streckennetzes in der DDR dauerten die Transitfahrten immer länger und hatten oftmals stundenlange Verspätungen. Trotzdem war die Auslastung der Züge immer gut, sodass die Züge oftmals länger waren als der Bahnhof Zoo und nicht einmal ganz in den Bahnhof passten.
Ansicht der Stadtbahn vor über 100 Jahren