Simon-Dach-Straße
Die Simon-Dach-Straße ist eine typische
Berliner Wohnstraße mit gründerzeitlichen
Mietskasernen. Im Berlin des 19. Jahrhunderts
war es noch eine recht verschlafene
Seitenstraße.
Bereits damals gab es entlang der Straße kleine
Landegeschäfte, in denen man alles für den
täglichen Bedarf bekam. In den großen
Mietskasernen lebten Arbeiter, die in den
Fabriken für wenig Lohn schufteten.
Daher wurden im späten 19. Jahrhundert erste
Arbeiterbewegungen gegründet, die Vorläufer
unserer heutigen Gewerkschaften. Erstmals
standen die Arbeiter der Fabriken auf und
machten sich für anständige Bezahlung und
sichere Arbeitsbedingungen stark. Nach dem
Ende des Ersten Weltkrieges und dem damit
verbundenen Zusammenbruch des
Kaiserreiches gründete sich die Weimarer
Republik. Dadurch wurde die Arbeiterbewegung
gestärkt und es kam zunehmend zu
Spannungen zwischen einzelnen
Zusammenschlüssen, vor allem aber zwischen
den Arbeitern und den Besitzern der Fabriken.
Gerade in den Arbeitervierteln Berlins, wie
beispielsweise hier in Friedrichshain, kam es zu
schweren Zusammenstößen und
kriegsähnlichen Zuständen.
Aus einer deutschlandweit agierenden
Arbeiterbewegung ging schlussendlich die
deutsche Sozialdemokratie hervor. Im Zuge
dessen kam es auch zu einer Liberalisierung
der Presse- und Meinungsfreiheit. Heute sind
diese Rechte für uns alle selbstverständlich.
Geschichtlich betrachtet, sind diese Rechte
noch gar nicht so alt.