Frankfurter Tor

Das Frankfurter Tor ist nach einem ehemaligen Stadttor benannt. Es war Teil der um 1700 entstandenen Akzisemauer (vgl. Station 1) und befand sich an der Straße nach Frankfurt (Oder). Bis zum Zweiten Weltkrieg war es eine von gründerzeitlichen Wohnblocks gesäumte Straße, wie jede andere in Friedrichshain. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bebauung an der Straße zu weiten Teilen zerstört. Die damals noch junge DDR-Führung ließ alle Trümmer und Hausreste abtragen. In den 1950er Jahren entstand die Idee und Umsetzung der heutigen Bebauung der Straße als erste und einzige sozialistische Prachtstraße der DDR – es ist die jüngste komplett geplante Prachtstraße Europas. Die ursprünglichen Planungen für den Wiederaufbau gefielen der neu gegründeten, noch jungen DDR-Führung nicht, sodass sie sich Ideen für den sozialistischen Städtebau in Moskau holte. Es entstand die bis heute monumental wirkende Architektur der heutigen Karl-Marx-Allee. Der Bau der Prachtstraße war der Beginn einer eigenständigen, sozialistischen Architektur, die sich bewusst von den Ideen des Westens abgrenzte: der Sozialistische Klassizismus. Der damalige Chefarchitekt der Straße meinte: „wir wollen hier in Berlin keine amerikanischen Kästen sehen“. Die Fassade der Gebäude ist mit Fliesen aus der Porzellanmanufaktur Meißen gekachelt – bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung fielen die Kacheln großflächig von den Gebäuden. Die Kacheln geben bis heute den Bauten ein eigenartiges Aussehen. Die beiden Türme am Frankfurter Tor sind die markantesten Bauten der „Sozialistischen Prachtstraße“. Sie sind dem Deutschen bzw. Französischen Dom am Gendarmenmarkt nachempfunden.
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Stadtmauer aus dem 18. Jh. mit Frankfurter Tor