Laubenganghaus

Die „sozialistische Prachtstraße“ wird an dieser Stelle von einem deutlich anders aussehenden Gebäude unterbrochen. Es ist eines von zwei Laubenganghäusern des Architekten Hans Scharoun (*1893, †1972), der sie 1951 fertigstellte. Damit standen die Laubenganghäuser bereits, als die übrige Allee errichtet wurde und haben so die Zeit bis heute überdauert. Sie gehören zu den wenigen, heute noch erhaltenen Bauwerken des Architekten. Hans Scharoun war einer der bedeutendsten Architekten der sogenannten organischen Architektur. Diese versucht mit den Bauten eine Verbindung zur Landschaft zu schaffen. Die Gebäude sind kein Fremdkörper in der Landschaft, sondern Teil von ihr. Sein bedeutendstes Werk ist die Berliner Philharmonie am Potsdamer Platz. Zunächst war Scharoun nach dem Zweiten Weltkrieg Stadtbaurat für ganz Berlin und entwarf unter anderem einen Gesamtplan für den Wiederaufbau der Stadt – den sogenannten Kollektivplan. Dabei sollte die gesamte Stadt in aufgelockerter Form, der Tradition des Bauhauses folgend, mit großen Grünflächen und breiten Straßen in Gitterstruktur wiedererrichtet werden. Alle vorhandenen Straßen sollten weichen bzw. entsprechend umgestaltet werden, um das Aussehen Berlins komplett zu verändern. Diese Ideen waren vielen Planern zu der Zeit zu visionär und radikal, sodass es nie zur Umsetzung kam.